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- Buch
Autonomie und Kalkulation
Studie zur Praxis der Ökonomisierung
Im OpenAccess-Programm des Bielefelder Verlags transcript ist jüngst eine Studie von Kaspar Molzberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Berliner Charité erschienen. Sie trägt den Titel "Autonomie und Kalkulation. Zur Praxis gesellschaftlicher Ökonomisierung im Gesundheits- und Krankenhauswesen" und wird vom Verlag wie folgt angekündigt:
"Der Strukturwandel im Gesundheitswesen wird häufig als Effizienz- und Qualitätsgewinn zugleich gepriesen. Ein soziologischer Blick indes zeigt: was sich hinter der »Ökonomisierung« der Krankenversorgung verbirgt, ist ein höchst kontroverses Unterfangen. Kaspar Molzberger nimmt in Anlehnung an relationale Sozialtheorien eine Neubestimmung vor. Seine praxissoziologische Studie verdeutlicht, womit die nach professionellen Werten arbeitenden Berufsgruppen in Krankenhäusern zu kämpfen haben, wenn sie den neoliberalen Managementreformen zu entsprechen suchen. Es droht eine »Verkehrung des Gewöhnlichen«: Die Autonomie der Arzt- und Pflegeberufe wird nunmehr als kalkulative behandelt und es ist folglich das Krankenhaus, das mit immer mehr Kranken versorgt werden muss, um zu überleben." - Artikel
Ethische Mangelverwaltung
Lassen sich ethische Prinzipien in ökonomischen Vorgaben verankern?
Die Autoren Georg Marckmann und Jens Maschmann haben wenig Hoffnung auf grundsätzliche Änderungen gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen. Krankenhäuser müssten sich "auf einen anhaltenden, vielleicht sogar noch zunehmenden finanziellen Druck einstellen. Angesichts der bedenklichen Auswirkungen auf Patienten und Personal sind die Krankenhäuser in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen, die zentrale ethische Werte fest in ihrem operativen Geschäft verankern."
- Pressebericht
Von der Fehldiagnose zur falschen Therapie
NZZ über Schweizer DRGs nach deutschem Vorbild
"Mithilfe des deutschen Systems sollte die Schweiz genesen: Kostendämpfung, Freizügigkeit für Patienten, Transparenz durch einheitliche Tarife, Qualitätsverbesserung und vieles mehr wurde versprochen. Nichts davon ist eingetreten. Das Ergebnis ist ein ökonomisches Desaster."
- Pressebericht
Der Arzt als Geldmaschine
Interview zu Patientengefährdung durch Ökonomisierung
Der Mediziner Karl-Heinz Wehkamp hat Klinikärzte befragt, wie wirtschaftliche Interessen die Behandlung der Patienten beeinflussen. Sein Fazit: "Eine Gefährdung der Patienten wird in Kauf genommen." Die Einschätzung beruht auf 60 qualitativen Interviews mit ÄrztInnen verschiedener Häuser. "Die Gefahr der Über- und Untertherapie zieht sich durch den gesamten Behandlungszyklus von der stationären Aufnahme über die Behandlung bis zur Entlassung. Nahezu alle befragten Ärzte berichten von dem auf ihnen lastenden Druck, bei allen Maßnahmen an die Optimierung der Fallpauschalen zu denken."
- Artikel / Stellungnahme
Ethik-Codex gegen Ökonomisierung
Dt. Gesellschaft für innere Medizin sieht Berufsethos in Gefahr
Mit ihrem neuen Klinik Codex „Medizin vor Ökonomie“ wendet sich die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) aus Sorge um ein schwindendes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient als Fachgesellschaft an die Ärzteschaft, Klinikbetreiber sowie an die Politik: "Wir werden unsere ärztliche Heilkunst ausüben, ohne uns von wirtschaftlichem Druck, finanziellen Anreizsystemen oder ökonomischen Drohungen dazu bewegen zu lassen, uns von unserer Berufsethik und den Geboten der Menschlichkeit abzuwenden."
- Studie / Pressebericht
Umgang mit ökonomischem Druck
Studie zu Strategien von Führungskräften im Krankenhaus
Wie gehen Führungskräfte im Krankenhaus mit dem ökonomischen Druck um, dem sie ausgesetzt sind? Ein Autorenteam hat Führungskräfte befragt und sie entsprechend ihrer Strategie eingeordnet. Als gemeinsame Grundproblematik zeige sich "die immer schwieriger werdende Aufgabe, den existenziellen ökonomischen Stress mit Mitarbeiterzufriedenheit und einer
primär auf den Patienten ausgerichteten professionellen Haltung in Einklang zu bringen." Die Frage der Trägerschaft spiele dabei keine große Rolle, "da sich die Rechtsnormen wenig unterscheiden und die ökonomischen Zwänge öffentlich, gemeinnützig und privat geführte Krankenhäuser gleichermaßen betreffen." - Pressebericht
Folgen der Ökonomisierung täglich spürbar
Ergebnisse einer Ärzebefragung
Der auf Krankenhäusern lastende Druck, Gewinne zu erwirtschaften, um ihre Existenz zu sichern, wirkt sich auf die Arbeitssituation von Ärzten aus und beeinflusst auch die Patientenversorgung. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die Karl-Heinz Wehkamp vom Socium Forschungszentrum für soziale Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen und Heinz Naegler von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht gestern (6. November 2017) in Bremen vorgestellt haben.
- Stellungnahme
Zur Ökonomisierung des Gesundheitswesens
Thesenpapier des Konzernbetriebsrates von Asklepios
"Die derzeitige Situation in deutschen Krankenhäusern ist katastrophal" - so beginnt das ausführliche Papier des Konzernbetriebsrates von Asklepios, das Ursachen der Misere benennt und politische Forderungen entwickelt.
Thesen zur Ökonomisierung des Gesundheitswesens (BR Asklepios)
(180,55 kB) - Pressebericht
Mehr Notfall-Kaiserschnitte
DRGs belohnen fragwürdige Abrechnung
"Bayerische Kliniken rechnen Kaiserschnitt-Geburten zunehmend als Notfall-OP ab. Grund dafür könnte sein, dass Krankenhäuser für einen ungeplanten Kaiserschnitt mehr abrechnen können als für einen geplanten." Bericht der Zeitung Münchner Merkur.
- Pressebericht
Befehl von oben
correctiv.org über ökonomisch motivierte Operationen
"Viel zu häufig fällt die Entscheidung für eine Operation in der Krankenhausverwaltung – weil die Klinik ihre Bilanz aufbessern will. Ärzten wird in ihre Arbeitsverträge diktiert, dass sie bestimmte Quoten erfüllen müssen. Das kostet die Allgemeinheit viel Geld – und kann den Patienten schaden."